Damals
Im Jahre 1999 feierte die Trachtenmusikkapelle Wagrain ihr 350. Bestandsjubiläum.
Wollte man sich auf das Zeugnis der Urkunden stützen, so dürfte die Musikkapelle des Marktes Wagrain ein noch viel selteneres, nämlich das 516 jährige Jubiläum gefeiert haben und wäre vielleicht überhaupt eine der ältesten im ganzen Land.
Denn schon das Kirchenregister im Jahre 1483 weist folgende Eintragung auf:
"Item den spielleiten und pfeiffern fier ir Mie (Mühe) am Gotzleichnamstag fier Brod und Wein 2 Shilling"
Es bestand also bereits in jener frühen Zeit eine Gruppe von Musiker, eine Kapelle, die für kirchliche und andere Feste bestellt und
nach der üblichen Art entlohnt wurde.
Das Gebiet der Hofmark Wagrain gehörte damals dem tirolischen Grafen Freundsberg und später dem Goldegger Geschlecht derer von Schernbert. Diese Herren besoldeten für den Markt einen eigenen Geistlichen, den "Singer- oder Frühmesser" wie das Volk sagte. Solchen Männern mag es wohl zu danken sein, dass sich schon im Mittelalter ein vielfältiges musikalisches Leben in einer so abgeschiedenen Gegend entwickeln konnte. Einige male meldet die Chronik neben den "Spilleiten" auch 5 Chöre nämlich "die Singer in der Genigaw, die umbs Wagrain, die von Webland, vom Markt und in der Arl."
Insgesamt kleideten 3 Uniformen unsere Msuikkpalle, wobei die heutige Uniform vom Dichter Karl Heinrich Waggerl und dem akademischen Maler Erwin Exner entworfen wurde. Diese Uniform, die sogenannte "Erzherzog Johann Uniform", ist seit 1961 unverändert in die heutige Zeit erhalten.